Thomas C. Garbe

Einsamkeit,
Licht und Stille

Über Johannes Nawrath und seine Seestücke,
Rede zur fünften Atelier-Vernissage am 21.11.1999,
Privatdruck, Hamburg 1999

29,7 x 19,5 cm, 16 Seiten, mit 9 Farbabbildungen, Broschur

Euro 6,–
zuzüglich Euro 2,– Porto- und Verpackung
Bestellung unter: jn@johannes-nawrath.de

 

155. »Brandung vor Hafenanlagen«,1997,
120 x 120 cm, Acryl auf Leinwand

»Das Bild Brandung vor Hafenanlagen gewinnt seinen eigentümlichen Zauber durch das harmonische Miteinander der sachlich-klaren Hafenanlagen im Hintergrund mit dem Dunst der Brandung im Vordergrund. Die statischen, vom Menschen geschaffenen Industrieanlagen und die immerwährende Wellenbewegung werden zusammengehalten durch ein diesiges und doch alles erhellendes Licht.
Der Züricher Dadaist Hugo Ball hat einmal sehr treffende Metaphern für den künstlerischen Produktionsprozess gefunden. Ball war der Ansicht, dass künstlerisches Gestalten einer Beschwörung, künstlerisches Gelingen einer Verzauberung gleiche.
Und von dem bekannten Berliner Kunsthändler Hans Pels-Leusden stammt die von Joachim Fest überlieferte schöne Formulierung ›Ein Werk der Kunst, wenn es den Betrachter ergreifen, beschäftigen, zum Denken oder Empfinden bringen soll, muss dröhnen. Das kann ganz leise geschehen mit verhaltener oder zitternder Stimme, sogar als stummer Schrei. Aber hören muss man es. Alles andere ist Kunstgewerbe.‹

In Johannes Nawraths Seestücken schlägt die Beschwörung um in Verzauberung und in seinem bisherigen opus magnum, der Brandung vor Hafenanlagen, dröhnt und donneret nicht nur die Brandung.
Thomas C. Carbe