Guntram Vesper
Lichtungen
Zum Wald-Triptychon von Johannes Nawrath,
Rede zur achten Atelier-Vernissage am 24.11.2002,
Privatdruck, Hamburg 2002
23 x 12 cm, 16 Seiten, mit einer Farbabbildung, Broschur, einzeln nicht mehr lieferbar
Zusammen mit den Broschüren
Landschaftsmalerei 1985-2005
Der zweite Blick/Mein erstes Bild
Im Labyrinth der Rätsel
Maler der Wege
in der Katalogbox
zur Ausstellung in Ratzeburg
Euro 20,–
zuzüglich Euro 2,– Porto- und Verpackung
Bestellung unter: jn@johannes-nawrath.de
200. »Wald«, dreiteilig, 2002, 120 x 180 cm,
Acryl auf Leinwand
»Im Vordergrund aller drei Teile des Bildes die helle Partie, ein sandiger Waldweg möglicherweise. Oder der Rand einer Lichtung. Dort, auf einem nicht sichtbaren Teil der Fläche, steht nach dem Maler der Betrachter und blickt in das Waldstück hinein, eine mit zunehmender Tiefe flacher werdende Zone zwischen Bodenbewuchs und Wipfeln. Mehr als achtzig hochaufschießende Bäume in Staffelung sind sichtbar, die Stämme von rechts beleuchtet, kurze luzide Schatten nach links. Der Kronenbereich der Kiefern auch im Hintergrund des Bildes ist hell: Tageslicht. In Stammhöhe dagegen schließt eine dunkle graugrüne Wand das Gemälde nach hinten ab: schattiger dichter Laubwald möglicherweise. Buschwerkähnliche Partie im hinteren Mittelbereich rechts. Waldeinwärts nach ein paar Metern, acht, zehn, der Kamm einer Bodenwelle. Blaubeeren. Fallholz. Eine wie hingeworfen drapierte Handvoll Zweige. Der Baumstumpf vorn links: Memento mori, sozusagen. Der markierende Stein. Eingegraben. Verkantet. Mit grüngelben Algen oder Moosen behaftet. Einstmals anscheinend gekalkt, geweißt. Sollte gut sichtbar sein und gibt eine Waldstück-, eine Jagennummer an, eine Grenze, vielleicht der Zuordnung oder des Besitzes, die Lichtung hört auf, es beginnt der Forst: Einstiegs-, Ausstiegsgelände.«
Guntram Vesper